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Gebrochene Plastikteile reparieren.

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  • Gebrochene Plastikteile reparieren.

    Heute komme ich endlich dazu, den Bericht über die Reparatur von Plastikteilen zu schreiben,
    so dass dies in Zukunft auch von jedem mit einem bisschen handwerlklichem Geschick getan werden kann.

    Dazu ersteinmal die Ausgangs Situation:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: plastik_1.jpg Ansichten: 37 Größe: 201,7 KB ID: 1432

    So eine Nase mit irgendeinem Kleber wieder anzukleben wird nie zum erfolg führen. die Kontaktfläche ist einfach nicht groß genug um dem Druck standzuhalten.
    Es lässt isch auch ganz leicht erklären. Es gibt zwei Arten von Klebstoff:

    Additiven, das heisst der Klebstoff verbindet sich mit dem Material und verbindet dieses mittels Haftkraft miteinander.
    Der ausgehärtete Klebstoff dient hier als Brücke zwischen den Beiden Teilen. Da Klebstoff und Ausgangsstoff nie die gleiche Härte haben, wird sich die Klebestelle bie Belastung wieder lösen.
    Oder genauer gesagt: Klebt man diese Stelle mit Sekundenkleber, so wird bei Druck auf die Nase sich die Oberfläche der Nase durch Biegung vergrößern, während sich der Sekundenkleber
    nicht biegen kann und schält sich ab.

    Die zweite Art nenne ich mal

    Auflösenden, denn dieser Löst das Material an den Klebe stellen auf und verbindet beim Austrocknen die Beiden Stellen miteinander.
    Ansich genau das was man möchte: Eine Klebestelle, die ohne Hilfsmittel auskommt und bei der das Material mit dem Material verklebt wird. Leider gibt es für viele Materialien, die im Auto eingesetzt werden keine Aufösenden Kleber. Und wenn sind diese meist für die Industrie und nicht privat zu beziehen.
    die KLeber, die ich kenne sind in der Regel Lösungsmittelbasierende kleber, welche zum einen rückstände in sich tragen ( ergibet keine reine Klebung) oder schaffen es nicht komplett durch zu härten.

    Doch zuurück zu unserem Teil:
    Es wurde versucht mit Sekundenkleber zu kleben und trägt somit noch Kleberreste. Diese müssen zunächst entfernt werden.
    Sekundenkleber lässt sich Prima mit Aceton entfernen. Wer jedoch das Teil ersteinmal in einem Glas Aceton versenkt, könnte das Pech haben,
    das hinterher nix mehr übrig ist zum wiederanbringen, denn Aceton löst auch eine ganze Menge anderne Kunststoff auf.

    Ich tendiere dazu ( wenn ich mir nicht Sicher bin, was für ein Material der Kunstoff ist den Sekundenkleber mit einem Pinsel
    mit Aceton zu benetzten und somit in gummiartigen Zustand zu bringen, so dass man diesen leicht mit dem Fingernagel wieder ablösen kann.

    Nach dem dies gemacht wurde musste ich mir ersteinmal ein Überblick verschaffen, wie das Teil eigentlich an das Andere herangehört.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: plastik_2.jpg Ansichten: 28 Größe: 283,0 KB ID: 1433

    Das sieht doch schon mal sehr gut aus, so gehört das Teil daran. Es fehlt nichts und einen Fügen steht nichts im Wege.

    Doch eins muss vorher noch herausgefunden werden: Was ist das für ein Kunststoff und bei wie viel Grad dieser schmilzt und ab
    wann dieser verbrennt...
    Ich hatte Glück – dieser Kunststoff lies sich nicht einfach bestimmen ( es gibt teure Bücher über Flammfarbe und Geruch zur Bestimmung),
    – er schmolz bei 280 Grad. ( ich habe dies an einer Stelle versucht, welches nicht zu sehen ist und auch nichts zu tragen hat..)

    Als nächstes wird das Teil wieder ran gehalten und mittels des heißen Lötkolbens ein "Hefter" gesetzt.
    Das heißt man sticht mit der Lötkolbenspitze genau zwischen die Beiden Teile und verbindet diese am Rand miteinander.

    Es entsteht ein Loch und am Rand erste haltbare Verbindung, welche jedoch noch leicht zu Verbiegen ist
    – sollte das Teil nicht genau an Ort und Stelle festgebacken sein. ( blauer Pfeil).


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: plastik_3.jpg Ansichten: 30 Größe: 205,9 KB ID: 1434

    Als nächstes muss die naht aufgelöst werdenu nd so das Material der Beiden Stücke miteinander "verquirlt" werden. Dazu führt man immer wieder die spitze in die Naht und füllt das Loch "baggernd" wieder auf. Wenn man rund herum alles einmal gemacht hat sollte das Teil auskühlen und kann einer erstne Belastungsprobe unter zogen werden.

    Aktuell sieht es allerdings etwas unruhig aus, das kann man leicht wieder glätten, in dem man leicht über die Oberfläche Gleitet. Es gibt auch super Lötkolbenspitzen mit zig Formen, die dies erleichtern. in diesme Fall habe ic hallerding nicht viel geglättet, da es sich nicht um ein Teil handelt, welches später im Sichtbaren Bereicht eingesetzt wird. Denn: man kann Plastik nicht beliebig oft schmelzen, es verändert sich und wird irgendwann brüchig. Das wolltei ich natürlich vermieden.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: plastik_4.jpg Ansichten: 30 Größe: 173,4 KB ID: 1435


    ich habe das Teil noch ein bisschen "begradigt" und denke das es so wieder in den Einsatz kann

    Was wird benötigt:

    - einen regelbaren Lötkolben

    - gute klemmen um Teile anzuhalten

    - generell macht es Sinn, sich Plastikschweissstäbe zu besorgen, wenn man öfter vorhat Plastik zu schweissen.
    Besser ist es aber immer ( wenn es geht ) das Ausgangsmaterial zu haben und an einer Stelle abzutragen, wo man es nicht sieht.

    LG
    Basso

    Fehlt noch was?!?

















    Größe allein ist nicht entscheidend. Eine Biene sammelt an einem Tag mehr Honig als ein Elefant in seinem ganzen Leben.

  • #2
    Hallo Basso, was meinst Du mit :1.) "Ich tendiere dazu ( wenn ich mir nicht Sicher bin, was für ein Material es ist den Sekunden kleber ersteinmal mit einem feinen Pinsel zu benetzten und somit in Gummiartigen Zustand zu bringen, so dass man diesen leicht mit dem Fingernagel wieder balösen kann" ?
    Streichst Du das zu klebende Teil testweise (an anderer Stelle mit Sekundenkleber ein? Und dann den Kleber wieder mit dem Fingernagel ablösen ?
    2.) "Gute Klemmen" : zeig mal ein Foto ,wie Deine aussehen
    3.) Regelbarer Lötkolben : Meinst Du ,da einen der digital die Temp.anzeigt ?

    >>>>>> : Ein echt informativer,grundlegender Artikel,der bei jedem Bastler (nicht nur Schrauber) super weiterhilft!! Also großes Lob und vielen Dank

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    • #3


      Hi Siggi,

      zu1.
      Wenn man sich nicht sicher ist, ob das Plastik vom Aceton zerstört werden, dann bestreiche ich nur den Sekundenkleber - dann wird kein Plastik zerstört, durch Aceton wird Sekundenkleber gummiartig

      zu2. Die Klemme ist eine alte OP Klemme

      3. man benötigt keine Digitale... ich hab eine von Toolcraft 50W mit drehrad zum einstellen der Temperarur, das reicht dicke

      LG
      Basso
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